Barbara Buchter

Führungsteams als lernende Systeme: der Sieben-Stufen-Prozess

Lesedauer: 1 Minuten

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In Kooperation können Menschen vieles erreichen, was Einzelkämpfern nur schwer gelingt. Auf diesem Hintergrund haben wir das Sieben-Stufen-Programm der Systemischen Führungskräfteentwicklung konzipiert.

Basis aller sieben Stufen der Systemischen Führungskräfteentwicklung sind Analyse, Reflexion und Optimierung der Kommunikations- und Beziehungskultur innerhalb der bestehenden Hierarchie-Ebenen. Unabdingbar dafür ist das Aufspüren und Lösen von sichtbaren und unsichtbaren Konflikten.

Weshalb gerade sieben Stufen – und was passiert da genau?

Der Lernprozess erfolgt auf vier aufeinander aufbauenden Ebenen:

  1. Die Arbeit auf einer ersten Ebene findet zunächst innerhalb der drei vorhandenen Hierarchie-Ebenen „intrahierarchisch“ in den Stufen I bis III statt. In Stufe IV begegnet dann die Geschäftsführung oder der Vorstand, also die erste Hierarchie-Ebene, „interhierarchisch“ der zweiten Ebene, meist der Bereichsleitung. In Stufe V treffen die zweite und die dritte Hierarchie-Ebene, in der Regel die Bereichsleitung mit der Abteilungs- oder Teamleitung aufeinander. Am Ende des Prozesses steht die Zusammenführung aller drei Hierarchie-Ebenen in den Stufen VI und VII.
  2. Die zweite Ebene besteht aus der Steuerung des gruppendynamischen Prozesses: über die sogenannte Teamuhr und über die Aufstellungen der sozialen Systemkombinationen im formellen und informellen Bereich. Erst so ist es möglich, das System in seiner Dreidimensionalität von außen betrachten zu können.
  3. Die dritte Ebene der Organisationsanalyse besteht darin, durch die Beobachtung der Beobachtung der Beobachtung die Kybernetik erster, zweiter und dritter Ordnung anzuwenden. In der sogenannten Soziokybernetik geht der erste Coach in den Musteraustausch mit dem sozialen System, während der zweite Coach diesen Austausch beobachtet und der dritte Coach diese beiden Interaktionsprozesse von außen verfolgt.
  4. Auf der vierten Ebene wird den Führungskräften ihr Entwicklungspotenzial aufgezeigt:
    • die Möglichkeit, das System mitzugestalten, indem sie die systemimmanenten Prozesse beeinflussen, sowie
    • die Fähigkeit der Selbststeuerung als Führungskraft zu erkennen und zunehmend zu aktivieren.

Wie entsteht Metakommunikation?

Erfolgsfaktoren für alle vier Ebenen sind die Tatsachen, dass alle Führungskräfte mit dabei sind und dass die Führungskräfte fern ihrer Wirkungsstätte in Reflexion und Auseinandersetzung mit ihren Kolleginnen und Kollegen gehen. Dazu gehört auch, abends zusammenzusitzen, miteinander zu Abend zu essen und einen geselligen Abend zu erleben.

Das Ziel des Sieben-Stufen-Prozesses besteht darin, die Führungskräfte in einem immer wiederkehrenden, also iterativen Prozess dazu zu befähigen, in die offene Auseinandersetzung und Konfliktklärung zu gehen und sich in der Kommunikations- und Beziehungsanalyse zu üben. So spielt sich allmählich intra- und interhierarchisch eine offene Metakommunikation über die gelebten Beziehungen ein.

Die einzelnen Führungskräfte und Hierarchie-Ebenen verstehen sich so zunehmend als ein lernendes System und als Team, indem sich alle in ihrer Emergenz akzeptieren und sich gegenseitig unterstützen.

Zusammengefasst

Der Sieben-Stufen-Prozess ist ein Programm zur systemischen Führungskräfteentwicklung, das darauf abzielt, die Kommunikations- und Beziehungskultur innerhalb und zwischen Hierarchie-Ebenen zu verbessern. Der Prozess erfolgt auf vier Ebenen, wobei die Steuerung von Gruppendynamiken und die Entwicklung des Führungspotenzials im Vordergrund stehen. Ein zentraler Aspekt ist die Förderung von Metakommunikation, indem Führungskräfte Konflikte offen klären und ihre Selbststeuerungsfähigkeiten entwickeln. Ziel ist es, ein lernendes System zu schaffen, in dem sich alle Hierarchie-Ebenen als Team verstehen und gegenseitig unterstützen.

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